Vorurteile bezüglich Achtsamkeit

Es herrschen häufig Vorurteile bezüglich Achtsamkeit, Mindfulness. Vor einiger Zeit veröffentlichte ich ein Video mit dem Titel “Hass auf Achtsamkeit” indem ich auf verschiedene Vorurteile in Bezug auf Achtsamkeit eingehe. Du findest es am Ende dieses Beitrags. Hier die Inhalte noch mal in Textform zum kurz nachlesen.

Vorurteil: “Du musst achtsam sein”. Achtsamkeit als Trigger

Gerade im Kontext des Bogenschießens fühlen sich viele Leute von dem Begriff getriggert und scheinbar angesprochen. Es fällt ihnen schwer, diesbezügliche Angebote einfach zu ignorieren und zu akzeptieren, dass es eben Menschen gibt, die sich damit beschäftigen und entsprechende Blogbeiträge, Videos etc. dazu veröffentlichen.
Es ist ein wenig ähnlich wie beim Thema Veganismus. Oft genügt es schon, dass jemand ein veganes Rezept postet und sofort muss jemand anderes seine ablehnende Meinung zu diesem Thema kundtun.
Es ist ein Vorurteil, dass Menschen, die sich mit Achtsamkeit beschäftigen, diesbezüglich missionieren wollen. Natürlich gibt es auch hier – so wie überall – gelegentlich “MissionarInnen”. Aber die meisten tun nichts anderes, als eben einfach nur ihren Content dafür zu kreieren und zu teilen. Im Folgenden die häufigsten Vorurteile zum Thema Achtsamkeit.

Vorurteil: Achtsamkeit ist immer religiös oder esoterisch

Wir kennen den Begriff “Achtsamkeit” in der Überlieferung aus dem Buddhismus. Äquivalente dazu, finden sich eigentlich in allen Religionen, so wie in der Yoga- und Qi-Gong Praxis. Dennoch ist es ein Vorurteil, dass Achtsamkeit automatisch mit Religion oder Esoterik verknüpft ist: Gerade, dass die Grundidee eines Umgangs mit dem eigenen Geist, der den Prinzipien der Achtsamkeit entspricht, so mannigfaltig auftaucht, spricht dafür, dass es sich um eine dem Menschen von Natur aus innewohnende Fähigkeit handelt. Bezeichnend dafür ist auch, dass Menschen, die beginnen, Achtsamkeit zu üben, häufig feststellen, dass sie entsprechende Zustände bereits erlebt haben – einfach so, aus sich selbst heraus.
Aber auch wenn man davon ausgehen würde, dass Übungen der Achtsamkeit früher eine rein religiöse Angelegenheit gewesen wäre, so verhält es sich heute dennoch anders: Achtsamkeit ist schon seit vielen Jahren im Bereich der Psychotherapie angekommen und wird dort – ohne religiöse oder esoterische Beimengungen – als unterstützendes Mittel verwendet.
Es ist also ein Vorurteil, dass Achtsamkeit immer religiös oder esoterisch ist, auch wenn es natürlich nach wie vor auch in diesem Kontext existiert.

Vorurteil: Achtsamkeit ist einfach, wir sind doch ohnehin immer im Hier und Jetzt

Häufig haben Menschen das Vorurteil, es sei sinnlos, Achtsamkeit zu üben, weil wir ja sowieso ständig im Hier und Jetzt sind. Einfach im Augenblick sein könne man ja also ohnehin immer.
Der letzte Satz ist im Prinzip richtig: Wir können – respektive “könnten” – jederzeit einfach im Augenblick sein. Physisch sind wir auch tatsächliche immer da. Aber unser Geist, unsere Wahrnehmung ist es eben häufig nicht. Wir sind im Gegenteil meistens unachtsam. Wir befassen uns mit allerhand Gedankenspielen, wälzen Probleme und Befürchtungen, sehnen, wünschen etc. . Der beste Beweis dafür sind “dumme” Unfälle, wie etwa, wenn man ungebremst dem Vordermann auffährt, obwohl Zeit genug zum Bremsen gewesen wäre, wir aber so wenig im Hier und Jetzt waren, dass unser Gehirn die visuelle Information “Fahrzeug vor uns bremst” einfach komplett ausgefiltert hat.
Also ja: Wir können jederzeit üben im hier und jetzt zu sein, aber von Natur aus, sind wir es eben meistens nicht. Und wer es versucht hat, weiß, dass es zwar vom Prinzip her leicht ist, das Beibehalten eines solchen Zustandes aber sehr schwer ist.
Deswegen gilt eben das Vorurteil, wir seien sowieso immer im Hier und Jetzt, eben nicht.

Das Video zu den Vorurteilen bezüglich Achtsamkeit

Hier kannst Du Dir das Video zu den Vorurteilen anschauen. Sollte der eingebettete Player nicht funktionieren, schaue direkt auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=CPoO5f7h3xc

Buch zum Thema

Achtsam Bogenschießen

Gelebte Mindfulness ist gerade in der heutigen Zeit ein wesentlicher Bestandteil eines ausgeglichenen Lebensstils. Während TV, Radio und Internet uns unentwegt mit Warnungen vor allem Möglichen überfluten, erleben wir kaum noch den Augenblick und verlieren uns stattdessen in Sorgen und Befürchtungen. Dieses Buch beschreibt Prinzipien der Achtsamkeit am Beispiel des achtsamen Bogenmenschen. Mit Übungen und Überlegungen lädt es dazu ein, die Achtsamkeit wieder stärker in das Leben zu integrieren. Dabei kann jeder – auch ohne selbst Bogen zu schießen – ein achtsamer Bogenmensch werden.
So mancher wird nach der Lektüre vielleicht auch selbst mit dem – achtsamen – Bogenschießen beginnen wollen.
Für bereits aktive Bogenschießende kann Mindfulness dem Bogenschießen eine neue Qualität verleihen sowie als Hilfe gegen Target Panic dienen.

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